Jung und jünger

Leni Ohngemach entführt ihre Leser geschickt in die atmelose, glitzernde Modewelt

Vera ist jung, sie hat den Job ihres Lebens in Aussicht, als Chefdesignerin eines internationalen Modelabels - und bekommt ihn nicht. Weil sie zu alt ist. Luna ist jünger, sie ist talentiert und frisch und augenscheinlich jung genug, um das Modelabel in die nächste Generation zu führen. Darüber könnte sich Vera natürlich ärgern, wäre da nicht ein kleines Detail: Vera ist Luna.

Ein bewährtes Thema mit genug Spannung, um darüber ein Buch schreiben zu können: Verwechslungskomödie mit romantischen Momenten. Vor allem, wenn man wie hier so prickelnde Details wie kotzende Mädchen und hysterisch-schwule Chefdefdesigner hautnah geboten bekommt.

Und das auch noch in einer Zeit, in der zwar die großen Erfolge der Serie »Verliebt in Berlin« (spielt ebenfalls in der Berliner Modeszene) abgeflaut sind, aber Heidi Klums Model-Show von Staffel zu Staffel immer höhere Einschaltquoten aufweist. Das Leben der Schönen und Erfolgreichen ist eben immer einen Blick wert.

Mir lag der Vergleich von »Sex in the City« in den Fingern. Schon das Alter der Protagonistin, ihr freier Lebensstil und der laxe und doch sehnsuchtsvolle Umgang mit dem anderen Geschlecht. Ab der ersten Seite bin ich mitten im Leben der Protagonisten integriert, versuche sie kennen zu lernen, sympathisiere bald mit ihr und werde von der Geschichte mitgerissen, obwohl die atemlose, oberflächliche Modewelt überhaupt nicht meine Heimat ist.

Das Buch ist rasant und schwungvoll, hemmungslos ehrlich und öfter mal kitschig - es wird viele begeisterte Leser finden.

Jung und jünger
Veröffentlicht:
Autor:
Leni Ohngemach
Verlag:
Knaur
Kommentar:
Die Erfolgsmischung - Mode, Humor und Romantik
ISBN:
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